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AutorenbildUrsula Stross

Wir freuen uns auf ihren Besuch am JOANNEUMRING 6, gegen über Boutigue LenaHoschek in unserer STROSSGALLERY

Aktualisiert: 9. März

Exhibition "based on a true story"

Kay Schwarz präsentiert seine neuesten Arbeiten am FREITAG den 15.März um 18.30 Uhr

 

Die Wurzel seines künstlerischen Schaffens findet sich in den frühen 90er Jahren. Die Suche nach künstlerischen Ausdrucksformen ging einher mit dem Aufleben der Graffiti-Szene im Leipzig der Nachwendezeit. Diese Sozialisation in der Subkultur, gepaart mit jugendlichem Leichtsinn und einem unstillbaren Geltungsbedürfnis, bildeten den Nährboden für ein einzigartiges Experiment in Farbe und Form. Das Hauptmedium des Jahrzehnts waren Zugwaggons. Fast täglich entstand in dieser Zeit auf den Abstellgleisen in und um Leipzig Neues, egal ob Panel, End to End oder Wholecar.

Während der 1990er Jahre manifestierte sich bei ihm eine ausgeprägte Antihaltung gegenüber dem sogenannten kulturellen Kanon. Graffiti wurde über alles erhoben. Ästhetische Ansprüche formulierte er ausschließlich durch den Blick in die Szene, den Vergleich mit anderen Crews und Vertretern der Szene in den Ballungsgebieten der Republik und natürlich den USA.

Ab 1994 wurde vermehrt organisiert gemalt. Als Member der ersten Stunde wurde er in der BIA Bande/BiA157 aktiv. 1995 führte Unachtsamkeit zu Hausdurchsuchungen und umfangreichen Anzeigen wegen Sachbeschädigung. Die Gerichtsverfahren wurden mangels Beweislast letztlich eingestellt. Schwarz machte unbeirrt weiter. Seit den Nullerjahren dann vermehrt im Stadtgebiet.

Draußen auf der Straße findet er seit jeher Inspiration. Die gesammelten Eindrücke aus dem urbanen Raum bilden so auch den kritischen Kontext für die Arbeit im Atelier. Im Rahmen von Ausstellungsprojekten etwa zeigt er immer wieder, dass er sensibel für den Raum ist, bezieht ihn ein, stellt Verbindungen her zwischen diesem und seinen Kunstwerken, sei es mit Klebeband, Farbe oder anderen für ihn passenden Gestaltungsmitteln. Draußen und Drinnen werden stets zusammen gedacht.

In der Gegenwart ist das Atelier oft Entstehungsort seiner Kunst. Hier muss er sich zwar im Format beschränken, kann nicht direkt mit dem Stadtraum interagieren, aber mit dem Kompromiss, der Contemporary Urban Art heißt, ganz gut leben. Der urbane Raum muss freilich weiter als Nährboden herhalten, er bringt ihn mit, passt ihn ein. Zum Beispiel heißt das logischerweise nicht immer frei wählbare Medium draußen verputzte Wand, Ziegelmauer, Plane, Metalltor oder Stromkasten aus Kunststoff. Die Gestaltungsmedien sind entsprechend grobschlächtig: Farbspray mit Fatcap, Permanent- und Inkmarker, Teer- oder Fassadenfarbe auf Rolle. Drinnen erweitert sich diese Auswahl sichtlich, worin Kay Schwarz einen der größeren Vorzüge seiner Tätigkeit im Atelier sieht. Er kann selbst bestimmen, welches Format er verwendet und die Werkzeuge werden insgesamt filigraner. So gesellen sich etwa Pinsel, Fineliner, Stempel und Klebebänder zu Dose, Rolle und Marker. Dazu ist der Schaffensprozess hier deutlich entschleunigt. Keine äußeren Zwänge, ein selbstbestimmtes Tempo, kein Adrenalin.[1]

Das wohl konstanteste und bekannteste Bildthema von Kay Schwarz sind die Kopfstudien. Mehr als ein Jahrzehnt schon bestimmen diese ausdrucksstarken, stilisierten Köpfe mit der prägnanten Linienführung, den Vordergrund eines Großteils seiner Bilder und Grafiken. Im Hintergrund dann stets Formen, Flächen, Perspektiven, immer wieder architektonische Elemente, statischer Stadtraum.[2][3]



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